Der Smilie - Die Geschichte des wohl populärsten Lächelns der Welt

Wer hätte das gedacht, dass aus einer simplen Idee das mit Abstand bekannteste, lächelnde Gesicht aller Zeiten entsteht. Zumindest hätte es der Erfinder des kreisrunden Gesichts nicht gedacht, denn der Werbegrafiker Harvery Ball war es, der 1963 dieses Lächeln in Form eines simplen Kreises mit zwei Punkten als Augen und einem gebogenen Strich als lächelnder Mund kritzelte. Die Geburtsstunde des grinsenden Gesichts war gegeben. Der Hintergrund für dieses Gesicht war der Auftrag der Versicherungsgesellschaft State Mutual Life Assurance Cos. Of Amerika. Sie wollten mit einer Anstecknadel und eben einem passenden Emblem das Betriebsklima innerhalb des Hauses etwas anheben und fördern. Der Entwurf des Grinse-Smilies war ein flächendeckender Erfolg, allerdings nicht nur im Hause der Versicherung, sondern, was Ball bis dato nicht erahnen konnte, weltweit. Heutzutage gibt es wohl keinen Menschen, der nicht schon einmal entweder selbst einen kleinen Smilie gemalt oder gekritzelt hat, ihn als Emoticon verschickt hat, oder mit einfachen Tastaturbefehlen versendet oder gesehen hat. Wohl kaum ein Symbol besonders im Zeitalter der Emoticons und ihrer Vielfalt ist so prägnant und wirkungsvoll wie der Simlie in jeglicher Form und Anwendungsweise.

Zeichen Erklärung
:)  Glücklich
:D  Lachen
;)  Zwinkern
:(  Traurig
:P  Albern
:o  Überrascht
-_-  Müde
^_^  Zufrieden
:/  Schade

Keine WhatsApp ohne Simlie

Der Erfinder des Smilies Harvey Ball ahnte nicht, welche Auswirkungen sein einfacher und dennoch genialer Entwurf, um das Betriebsklima innerhalb der Firma anzuheben haben würde. Das breite Grinsen und Lächeln, welches auf einfachste Art und Weise dargestellt wurde, ging schließlich um die Welt. Für seinen Entwurf bekam Ball damals 45 Dollar ausgezahlt und da es für ihn wohl eher ein ganz normaler Job als Werbegrafiker war solche und andere Grafiken zu entwerfen, gab er diesem ebenso wenig Gewicht, wie allen anderen Entwürfen. Ein großer Fehler, wie sich hinterher herausstellte, denn er versäumte schließlich die rechtliche Sicherung dieses weltweit bekannten Zeichens und damit auch Millionen, die er hätte verdienen können. Der französische Journalist Franklin Loufrani war es, der 1971 das Grinsegesicht als eine Auflockerung eines von ihm erstellten Zeitungsartikels empfand und ein Geschmacksmuster auf das lächelnde Gesicht anmeldete. Er erhielt nicht nur die Nutzungsrechte für den Smiley in über 80 Ländern, sondern hat seitdem dadurch etliche Millionen geschaufelt. Der eigentliche Gründer und Geist des Smilies, H. Ball, kämpfte für dessen Anerkennung und Gründer und gründete sogar die World Smile Foundation, die den Ursprung und die Herkunft des Grinsegesichts erhalten sollte. Ball verstarb schließlich 2001. Doch seine Smilies leben weiter, und wie. Denn es wird heutzutage wohl keine einzige WhatsApp mehr verschickt, deren Inhalt nicht in irgendeiner Form mit einem dazu passenden Smilie versehen wird, um die jeweilige Gemütsregung noch einmal bildlich unterstreichen zu können. Aus dem Hause Emoticon ist der Smilie in solch einer Vielzahl und Unterschiedlichkeit vorhanden, dass es auch schwer fällt, ihn nicht als Meinungsunterstreicher in einer Nachricht abzusenden.

Smilie auch im Negativen

In der Ende der 80er Jahre entstandenen Musikszene Acid House und Co. galt das Smilie-Symbol allerdings nicht wirklich als positives Symbol. Zumindest unter den Nichtkonsumenten. Denn die Rauschmittel wie Ecstasy wurden mit einem Smilie-Aufdruck versehen und schließlich befand sich das Grinsegesicht auf jeder einzelnen Pille dieser Droge. Das wiederum hatte zur Folge, dass sich immer mehr Industrieketten dazu entschlossen, den Smilie als Glücksbringer, Glücklichmacher und positiven Gesichtsausdruck aus ihrem Sortiment zu entfernen und so gab e in dieser Zeit kaum noch Artikel, die mit einem Smilie versehen waren. Den Smilie jedoch mit einfachen Tastenbefehlen an der Tastatur zu erstellen, entdeckte schließlich der Student Scott E. Fahlman in einem elektronischen Diskussionsforum am 19. September 1982. Das mittlerweile weltbekannte Signet wird noch heute sehr oft in Briefen, Schriftstücken, Mails und Co. als Untermalung und Ausdrucksweise verwendet.